Mölln nach Mölln 30 Jahre danach

 

Regionale Zeitgeschichte in Schleswig-Holstein

Mölln nach Mölln

Reaktionen einer Kleinstadt auf rassistische Gewalt


Ausstellung von Andreas Walle aus dem Jahr 1994, Version 2022

Mit einem Rahmenprogramm mit Peer-Guide-Ausbildung, Unterrichtsmaterial und der Möglichkeit von Zeitzeugengesprächen

 

30 Jahre nach den Möllner Brandanschlägen bietet der Verein Miteinander Leben den Schulen des Kreises Herzogtum Lauenburg eine Ausstellung mit monochromen Reportagefotos und Text-Zitaten aus den Jahren nach den Brandanschlägen an.

Fotos und Texte vermitteln ein Bild von dem Ereignis und seinen Folgen, ein Bild, wie „Mölln“ weltweit zu einem Synonym  für Fremdenhass in Deutschland wurde.

Anhand jüngster lokaler Zeitgeschichte möchte das Ausstellungs-projekt anrühren, Wissen vermitteln und ein Baustein zur Demokratiebildung im Sinne des Grundgesetzes sein.

  

In ihrer Direktheit vermitteln die Fotos eine unmittelbare Betroffenheit, motivieren zum Nachfragen und fordern dazu auf, zu dem Geschehen von damals eine Haltung einzunehmen.

So wie Mölln damals gezwungen war, sich den Themen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu stellen, so müssen wir es im Interesse einer lebenswerten demokratisch verfassten und von Toleranz geprägten Zukunft immer wieder tun. Dazu leistet das Ausstellungs-projekt mit seinen begleitenden Angeboten einen Beitrag.

 

Die Ausstellung soll möglichst an allen Standorten weiterführender Schulen im Kreis für etwa drei Wochen einen Platz finden. An den Standorten findet jeweils zunächst eine Peer-Guide-Ausbildung im Rahmen eines zweitägigen Workshops statt, der von dem Möllner Demokratie-Pädagogen Ercan Kök geleitet wird. Die Peer-Guides führen dann auf Anfrage Schulklassen durch die Ausstellung.

 

Neben der Erklärung dessen, was damals geschah, geht es in der unterrichtlichen Begleitung  um die Übertragung auf die jeweils eigene heutige Erfahrungswelt, um Perspektivwechsel und um eigene Diskriminierungserfahrungen.

Beiden Aspekten, dem Wissen über das damalige Geschehen und dem Nachempfinden der Perspektiven derer, die betroffen waren und sind, dient auch die Möglichkeit von Zeitzeugen-Gesprächen in der Schule, die vom Verein Miteinander Leben vermittelt werden. Deutsche und türkischstämmige MöllnerInnen, die in sehr unterschiedlicher Weise damals betroffen waren, haben signalisiert, dass sie solche Gespräche mit SchülerInnen führen wollen.

 

Ergänzend gibt es ein Angebot von Unterrichtsmaterial, das sich, zum Teil mit Methoden Kultureller Bildung, dem Thema annähert. Es begleitet die Bilder und Zitate der Ausstellung mit Zeitungsartikeln, TV-Berichten sowie künstlerischen Äußerungen und regt zu eigenem Tun an.

Bei Interesse kann die Kreisfachberatung Kulturelle Bildung zusätzlich KulturvermittlerInnen nennen, die im Umfeld der Ausstellung künstlerische Projekte zum Thema Diskriminierung, Gewalt und Rassismus anbieten. Ein Beispiel dazu gibt es schon: ThinkDifferentKünstlAktionen.pdf (PDF zum Download)


Informationen, auch zum technischen Ablauf:

MnM_SchulinfoKreis.pdf

zum Konzept des Projektes insgesamt:

KONZEPT.pdf

https://www.walle.net/foto/moelln/


Wir erwarten Ihre Anfragen und Terminwünsche!


Kontakt:

miteinander.leben@t-online.de * 04541 206726 (nach 17 Uhr)

joerg.geschke-rz@kfkb-sh.de * 04541 82785

Organisation:

Verein Miteinander Leben e.V.

Kreisfachberatung KuBi Kreis Hzgt. Lauenburg

Stand: 5.3.22

SCHIRMHERRIN

FRAU MINISTERIN KARIN PRIEN

Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein Frau Karin Prien hat am 15.02.22 offiziell die Schirmherrschaft über das Ausstellungsprojekt und die Peer-Guide-Ausbildung übernommen.


Auszug aus ihrem Brief:

"lch unterstütze lhr Vorhaben sehr gerne, da es nicht nur an die Mordtaten erinnert, sondern die Schülerinnen und Schüler dazu auffordert, sich mit Rassismus und Gewalt auseinanderzusetzen.

Auch wenn der Brandanschlag bereits 30 Jahre zurückliegt, gibt es in unserer heutigen Gesellschaft leider weiterhin Ressentiments gegenüber einzelnen Gruppen. So gilt es, junge Menschen aufzuklären und dahingehend zu sensibilisieren, was Hass und Gewalt anzurichten vermögen. Außerdem ist es wichtig, Fremdenhass im Vorfeld des Entstehens durch Dialog und Stärkung des Empathievemögens entgegenzuwirken.

lch übernehme deshalb sehr gerne die Schirmherrschaft.“